Mit der Fähre von Venedig nach Ignoumenitsa

  • Juli 26, 2017
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Nach einem Aufenthalt in Venedig geht es auf die Fähre der Reederei Anek Lines.

 

Der Terminal zur Abfahrt ist ohne Navi schwer zu finden, denn Schilder, die einem den Weg weisen, findet man hier kaum.
Angekommen am Terminal geht es zunächst zum Check-In-Schalter, wo wir unser ausgedrucktes Ticket vorzeigen und unsere Papiere aus der Tasche kramen.

 

Dann trennen sich unsere Wege. Während ich als Beifahrer den langen Weg zu Fuß durch eine Sicherheitskontrolle wie am Flughafen zurücklege, fährt mein Mann fast ohne anzuhalten und auch ohne jegliche Kontrolle aufs Schiff. Das System dahinter habe ich nicht begriffen, denn warum kontrolliert man Fußgänger akribisch genau, wenn man den Fahrzeugen und ihren Fahrern keine Beachtung schenkt?!

 

Als ich den Raum mit den „Schlafsesseln“ sehe, weiß ich, dass das so gut wie unmöglich wird, denn eigentlich sind die Sessel in Wahrheit Stühle von der Größe eines Flugzeugsitzes.
Hier haben es große Menschen schwer, Beinfreiheit ist so gut wie nicht vorhanden und es ist eine wahre Kunst eine bequeme Position zu finden, in der man auch mal entspannt die Augen schließen kann.

 

Ich beneide die ganzen Backpacker, die sich auf dem Schiff Ecken suchen, in denen sie ihre Isomatten und ihre Schlafsäcke zusammen mit dem restlichen Hab und Gut auslegen. Richtige kleine Oasen schaffen die sich.

 

Ansonsten hat die Fähre alles, was man so braucht.
Ein Restaurant, in dem sich ab und zu ein Zeitfenster öffnet, in dem man warme Speisen bekommt.

 

Alles andere gibt es an der Bar, die durchgehend geöffnet hat.

 

Am schönsten ist es allerdings draußen, wo wir lange sitzen, Karten spielen, lesen und die Mitreisenden beobachten. Ab und zu schauen wir von dort auch mal nach, ob das Motorrad noch steht. Die Bemühungen das Zweirad fest zu verzurren, waren eher mittelmäßig, aber es bewegt sich trotzdem keinen Millimeter.

 

 

Als es Abend wird, gestaltet sich die Fahrt einfach unglaublich schön. Wir sitzen an Deck und beobachten die Sonne, die langsam am Horizont verschwindet und alles in ein rotes Licht taucht.

 

 

 

 

 

 

 

Ganz ehrlich, dieser Moment ist einer der schönsten , die ich je erlebt habe. Ich fühle mich frei, auch wenn ich auf diesem Schiff sitze und eigentlich nirgendwo hin kann.

Nichts ist um uns herum, nur das unendliche Meer und alles scheint möglich.

Ich genieße einfach nur die Aussicht und halte es kaum für möglich, dass noch etwas besseres kommen kann.

 

Der Versuch in den Schlafsesseln zu schlafen, bringt nicht viel, so dass es außer Schmerzen in allen Knochen auch keine Ergebnisse dieser Nacht gibt.

 

Wir sitzen also noch im Dunkeln wieder an Deck und erneut ist es so, als wolle die Natur schon mal gleich zu dieser frühen Stunde alles geben und zeigen, zu welchen Schauspiel sie so imstande ist.

Dachte ich, der Sonnenuntergang sei spektakulär, werde ich jetzt eines Besseren belehrt und schaue ehrfürchtig an den Horizont, wo der rote Ball hinter den Wolken erscheint und den Tag einläutet.

 

 

 

 

 

 

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