21.01.2016 / Die Anreise, Mantanzas

  • Februar 08, 2016
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In den Morgenstunden ging es los auf die große große Reise. 

Von Hamburg flogen wir mit Air Berlin zunächst nach München. Wenn man mit solch Flugzeug nur eine  Stunde unterwegs ist, mag es gehen. Sollte man vorhaben, sich in so einem kleinen Flieger länger aufzuhalten, sollte man darüber nachdenken, ein wenig mehr Geld für Sitzplätze mit mehr Beinfreiheit auszugeben. Das hätte auch der Herr neben mit gern tun können, der mit seinem etwas größeren Körperumfang noch einen Teil meines eh schon knappen Platzkontingentes beanspruchte. Nun ja, wie gesagt….es war nur ein kurzer Flug. 

In München am Flughafen haben wir dann ein kleines Vermögen für eine Tasse Kaffee und ein Frühstück ausgegeben. Aber da wollen wir mal nicht so sein, schließlich ist es Urlaub,
Das Flugzeug, was uns dann in einer endlos scheinenden Zeit von guten 11 Stunden nach Varadero brachte, war um einiges besser als sein kleiner Bruder zuvor. Beinfreiheit ohne Ende, dadurch dass wir XL-Sitze gebucht hatten. Luxus pur. Man konnte sich drehen und wenden und sich strecken und recken und so gingen die guten 11 Stunden dann tatsächlich auch herum. 
In Varadero haben wir dann schnell und erstaunlich unkompliziert die Zollkontrolle überwunden. Hatte ich doch zuvor in einem Reiseführer lesen müssen, dass bei der Einreise IPhones beschlagnahmt und erst bei Ausreise wieder ausgehändigt werden. Mal abgesehen davon, dass ich das Handy eh nur dabei haben wollte, um mal auf die Uhr schauen zu können und um meine Offline-Karte zu benutzen, die mir den Weg durch Kubas Straßen erleichtern sollte, hätte ich es trotzdem ungern einem wildfremden Menschenüberlassen. Man ist ja doch sehr technikverwöhnt.
Nachdem wir dann noch eine kleine Ewigkeit auf unsere Koffer warteten, starteten wir dann an der Kasse zum Geldwechseln richtig durch und warteten dort auch nochmal eine weitere kleine Ewigkeit. Dass uns so eine kleine Ewigkeit noch öfter ereilen würde, haben wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht geahnt.
Das Wetter bei unserer Ankunft war mäßig. Grauer Himmel verdeckte die von uns so ersehnte Sonne. 
Das fast letzte verfügbare Taxi am Fliughafen brachte und dann nach Mantanzas, wo wir die Nacht verbringen wollten. Bereits auf der Fahrt dorthin wurde uns klar, dass es wirklich so ist,wie man es auf Fotos schon vorher gesehen hatte – zu großen Teilen sehr verfallen. 
Ganz im Gegensatz dazu stand dann unser Hotel. das Hotel Velasquo mitten an einer kleinen Oase in der doch sonst recht lauten Stadt. Diese Oase wurde allerdings bei unserer Ankuft von sicherlich mehreren tausend Vöglen heimgesucht, abends wäre diese ohrenbetäubende Lautstärke von Vogelllauten nicht zu erklären. Die Bäume schienen schwarz zu sein, von all den Federtieren, die sich dort niedergelassen hatten. 
Innen kann das Hotel mit anderen durchaus mithalten. Eine fast schon pompös gestaltete Eingangshalle ließ einen fast vergessen, wie es in dem restlichen Teil der Stadt aussieht. 
Daran wurde man aber zum Glück wieder erinnert, wenn man aus dem Fenster des Badezimmers sah. 

 

Ansonsten kann man nichts negatives über das Hotel sagen, das Personal war freundlich, der erste Mojito auf Kuba schmeckte ausgezeichnet und Abenddessen sowie Frühstück haben satt gemacht und waren durchaus essbar. Man darf natürlich nicht eine überschwängliche Auswahl an Speisen erwarten, dann erlebt man womöglich eine Enttäuschung. Doch da wir vorher uns diesbezüglich keine Illusionen gemacht hatten, waren wir sehr zufrieden.
Es darf einen allerdings auch nicht stören, dass beim Sitzen an der Bar die alle etwas lauteren PKW und LKW gefühlt direkt an einem vorbeirauschen. Denn die großen Fenster der Eingangshalle sind vermutlich nie geschlossen. Das Wetter lässt es zu. Die Abgase haben freie Bahn direkt in die Nase der Touristen. Die sind allerdings eh die einzigen, die sie bemerken. Ich vermute, der Kubaner weiß nicht, dass es Orte auf der Welt gibt, an denen es nicht so riecht.

Beim Auschecken baten wir den Portier, uns ein Taxi zu rufen, denn es sollte weitergehen mit dem Viazul Linienbus nach Havanna. Der Portier zückte sein privates Handy und es erschien ein Fahrzeug – was genau es war, ist uns vor Erstaunenen entgangen – bei dem man sich fragen musste, ob es auf Kuba sowas wie einen TÜV gibt. Und sollte es sowas geben, wie hat es dieser Wagen dann geschafft, seine Fahrtüchtigkeit zu beweisen? Aber trotz abgerissener Bedienknöpfe und Wasserlachen auf dem Fußboden, in dem sich münzgroße Löcher befanden, kamen wir gesund und munter am Busbahnhof an. das konnte offenbar auch die mehrfach gerissene Windschutzscheibe des Wagens nicht verhindern. 
Weitergehen sollte es mit dem Viazul Bus nach Havanna. Gebucht hatten wir das Ticket bereits von zu Hause aus. Man benötigte für die Buchung die Nummer seines Reisepasses, dann kann man das Ticket bereits daheim ausdrucken. 
Am Busbahnhof fanden wir sie dann wieder, die kleine Ewigkeit. Denn sollte der Bus doch um 13:15 abfahren, störte es auch keinen, dass er dann erst gegen 14:2 Uhr erschien. Was ist schon Zeit? Man muss davon abkommen, seinen Tag in Stunden und Minuten zu erleben. Dann erspart man sich jegliches Warten. 

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